Fa­bri­ti­us bei der Ha­fer­land Kul­tur­wo­che

30.08.2019 12:30

 

Artikel auf aussiedlerbeauftragter.de ansehen

Nachricht 07.08.2018Fa­bri­ti­us bei der Ha­fer­land Kul­tur­wo­che

Bundesbeauftragter würdigt Initiativen der Peter-Maffay-Stiftung und der Michael-Schmidt-Stiftung in Rumänien.

Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Prof.Dr. Bernd Fabritius, hat am 4. August 2018 im siebenbürgischen Deutschkreutz / Criț an der Hauptveranstaltung der sechsten Haferland Kulturwoche teilgenommen. Die Haferland Kulturwoche ist eine der größten Veranstaltungen zur Förderung siebenbürgisch-sächsischen Kulturgutes in Rumänien und bringt die Bewohner der Region Haferland mit heute in der Bundesrepublik Deutschland lebenden Siebenbürger Sachsen sowie weiteren zahlreiche Besuchern in einen lebendigen Austausch.

Die diesjährige Haferland Kulturwoche wurde unter dem Motto "Kultur und Handwerk" durchgeführt. Der Bundesbeauftragte dankte den beiden Initiatoren, dem aus Siebenbürgen stammenden und als Rocklegende bekannten Peter Maffay sowie dem siebenbürgischen Unternehmer Michael Schmidt, für deren Initiative zur Schaffung der Haferland Kulturwoche sowie weiterer Projekte mit und im Umfeld der deutschen Minderheit. Beide leisteten, auch als Vorsitzende der Peter-Maffay-Stiftung bzw. der Michael-Schmidt-Stiftung, mit ihren Projekten einen deutlichen Inklusionsbeitrag für nationale Minderheiten in Rumänien. Neben der Vergabe von Stipendien an Lehramtsstudenten für muttersprachlichen Deutschunterricht und After-School-Projekten für Kinder der Roma-Minderheit in Radeln und Deutschkreuz seien insbesondere die bemerkenswerten Maßnahmen zur deutlichen Verbesserung der Strukturen und Lebensumstände im dörflichen Umfeld der ehemals siebenbürgisch-sächsischen und heute mehrheitlich von Roma bewohnten Ortschaften zu betonen, wie etwa die Anbindung von Radeln an das Netz befestigter Straßen, die Einführung einer Wasserversorgung, die Schaffung medizinischer Ersteinrichtungen vor Ort oder vieler Inklusionsarbeitsplätze in den Unternehmungen der Stiftungen, so Fabritius in seiner Ansprache.

Am Rande der Veranstaltung nutzte Fabritius die Gelegenheit, mit der Vize-Premierministerin Rumäniens, Gratiela Gavrilescu, die Bedeutung der Förderung nationaler Minderheiten im Allgemeinen und die der Deutschen in Rumänien im Konkreten zu erörtern. Er betonte dabei auch die Notwendigkeit zu einer Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Gründung und die Tätigkeit von Nicht-Regierungs-Organisationen, die gerade in Rumänien einen wesentlichen Beitrag zur Ergänzung oft noch verbesserungsnotwendiger staatlicher Initiativen im gesellschaftlichen und zivilen Bereich leistete

Der Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten ist sowohl für die Menschen zuständig, die als Aussiedler nach Deutschland gekommen sind, als auch für diejenigen, die als Angehörige der deutschen Minderheit in den Herkunftsländern der Aussiedler geblieben sind.

Den deutschen Minderheiten in den Staaten Mittel- und Osteuropas sowie in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion gehören heute noch schätzungsweise rd. 1,2 Millionen Menschen an.

Der Beauftragte koordiniert die Förderung und Unterstützung der deutschen Minderheiten in Mittel- und Osteuropa sowie den Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Die Förderung und Unterstützung dieser deutschen Minderheiten durch die Bundesrepublik Deutschland ist Ausdruck der Verantwortung Deutschlands für die Bewältigung der Folgen des Zweiten Weltkriegs. Sie erfolgt auf der Grundlage bilateraler Abkommen mit den einzelnen Staaten. Der Beauftragte der Bundesregierung hat den Co-Vorsitz bei den bestehenden zwischenstaatlichen Regierungskommissionen für die Angelegenheiten der jeweiligen deutschen Minderheit inne.

Nicht im Rahmen der Aussiedlerpolitik, sondern auf der Grundlage der Bonn-Kopenhagener Erklärungen aus dem Jahre 1955 ist der Beauftragte zudem für die Belange der deutschen Minderheit im dänischen Teil Schleswigs zuständig.

Deutsche Minderheiten leben in Europa neben Russland und der Ukraine zum einen in den mittel- und osteuropäischen Staaten (MOE-Staaten), zum anderen aber in Dänemark.